Über den Krampf zu schreiben

Hier sitze ich nun, lausche Beethovens 9. Symphonie. Eben las ich noch etwas von Klaus Mann, der Tag war angenehm, im Allgemeinem, im Speziellen nicht zwingend, aber ich muss an dieser Stelle nicht näher ins Detail gehen.

Ich frage mich, ob ich dieses hier abtippen und veröffentlichen werde. ich habe zuletzt drei Skizzen von “Artikeln” angefertigt, eigentlich ausformuliert, teils auf Papier teils digital, so dass man nur noch auf “Publizieren” klicken müsste. Aber entweder ich mir gefallen meine Formulierungen nicht, der Inhalt scheint mir gar zu uninteressant, zu persönlich oder auch schlicht unfertig, zu undurchdacht etwa. Ich scheue vor der Hürde, zu veröffentlichen.

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Optimierung 1.0 – Die Welt könnte um so viel besser sein

Optimierung – Algorhytmen – Spieltheorie, dies sind die Schlagworte der Neuzeit. Optimiert wird alles vom Verkehrsaufkommen und der Grünen Welle bis zum Unternehmen. Jeder der etwas auf sich hält, der irgendwann einmal ein betriebswirtschaftliches Lehrbuch gelesen hat, meint er müsse Optimieren.

Deutsche Hochschulen werden optimiert. Nicht nur Eliteschmieden wie die Bucerius Law School oder die WHU in Vallendar optimieren Ihre Lehrpläne und Ausbildungen – nein, überall wird optimiert was das Zeug hält.

Apple optmiert sein iPhone, Webseiten werden im Bezug auf Suchmaschinen optmiert und selbst Beziehungen und Freizeitverhalten werden verändert, weil beides optimiert werden soll.

So schön diese Ziele sind, so schnell sie von CEOs und anderen Managern als special purpose vehicle (SPV) dazu benutzt werden, um Gehalts- und Bonussteigerungen zu rechtfertigen, so einfach sind die meisten dieser Optimierer im Alltag zu entlarven.

Einfachste Beispiele aus meinem Leben zeigen, wie sehr die Menschheit sich in ihrer Weisheit selbst widerspricht.

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Openmoko – Golem versucht zu testen testet.

Vorbemerkung: Diesen “Artikel” habe ich, nach dem sich js von Golem.de in den Kommentaren gemeldet hat, etwas “entschärft” – aus freien Stücken, wohlgemerkt. Das Ganze, was ich hier geschrieben habe, lässt sich wohl am Besten als “Hintergrundergänzung” zum Golem-Test beschreiben ;) .

Sorry Leute, jetzt wird es technisch. Golem.de hat das OpenMoko Neo FreeRunner getestet und auch wenn man sich wohl wirklich Mühe gegeben hat, der Test ist so nicht komplett. Da fehlt was: Nämlich das Verständnis für die Idee dahinter. Und ein ernstzunehmender Ausblick auf die Zukunft.

Vor OpenMoko gab es bekanntlich auch schon Linux auf Mobiltelefonen, der derzeit meines Erachtens bedauerlicherweise angeschlagene US-Hersteller Motorola hat da eine besondere Position mit seinen EZX und LJ/MOTOMAGX-Plattformen. Leider waren (und sind) für diese Geräte keine Erweiterungen über native Programme (sprich Non-J2ME) angedacht (keine offiziellen SDKs verfügbar, edit: Doch, seit heute gibt es eins für MOTOMAGX) – das es die mittlerweile dennoch gibt, ist der Verdienst einiger freier Entwickler, die SDKs entwickelt haben und Software portiert haben – mit großem Aufwand.

Die Enttäuschung in der Community war also relativ groß – zwar hat Motorola (auch nicht wirklich von sich aus) ein paar Sourcecodes freigegeben, aber das Interface ist nun mal QTopia-basiert – unter einer proprietären Lizenz – und der Kernel stammt (mindestens bei den Linux 2.4-EZX-Geräten) von Montavista – was nicht im geringsten schlecht für die Geräte ist, denn das Powermanagement und andere sonstige Problembereiche fallen nicht negativ auf . Aber “frei” im Sinne von Freier Software ist das Alles nicht.

Seit 2005 gibt es das OpenEZX-Projekt, welches an einem freien 2.6 Kernel für die EZX-Geräte arbeitet – eine großartige Sache, wie ich finde, auch wenn OpenEZX bislang auf keinem der Geräte, die es unterstützt wirklich im Alltagseinsatz nutzbar ist – was zeigt, wie schwer es ist, für Hardware, die nicht komplett spezifiziert ist, zu entwickeln. Aber nun zurück zu OpenMoko.

Die Idee, ein Gerät zu konzipieren und dies mit wirklich freier Software und möglichst freier Hardware ist eine verdammt Mutige. Das ist kein Kinderspiel, ich kann mich errinnern, wie lange es dauerte, bis feststand, welchen WLan-Chip der FreeRunner (damals Neo 1973 GTA02) denn bekommen würde.

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