la principessa

“guck mal da”, sagt stella, “eine prinzessin” – frank schaut und sieht eine eher füllige junge frau mit dartpfeilen mit ausgestrecktem arm da stehen, in der hand hält sie die dartpfeile, der gesichtsausdruck dazu, diese attitüde – ja, das könnte eine prinzessin sein. frank muss grinsen: “la principessa”. sie müssen lachen, sinnlos, als hätte man zu viel getrunken und dann noch unachtsamerweise komische rauchmittel zu sich genommen – aber frank ist vollständig nüchtern und stella hat auch erst ein paar flaschen beck´s getrunken und sie stehen draußen, vor dem fenster, es ist angenehm kühl hier und stella raucht.

die TOHmate ist gar nicht mal so leer an diesem tag, frank hat schon gekickert, ein paar mal gewonnen, ein paar mal verloren, hat bei singstar einen rekord gebrochen und so einen orangensaft gratis bekommen (statt eines kurzen), es ist ein gar nicht mal so schlechter abend, wenn man bedenkt, dass der nachmittag der reinste horror war: auf einmal schwarze wolken en masse, bei einem bloßen gedanken, dessen natur frank schon wieder fast vergessen hat. reingehen, hinlegen, mozart, dösen – und frank war wieder einigermaßen in ordnung – nach zwei stunden.

fünfzehn minuten später, frank steht immer noch draußen, eben hat er sich fast mit christoph gestritten, seinem kollegen, der ihm anfangs nett erschien, sich aber immer mehr zu einem ausgemachten arschloch entwickelt hat (oder zeigt er nur seine wahre natur?), er hätte ihn ins gesicht geschlagen, wenn stella nicht in der nähe gewesen wäre, mit der faust, voll auf die nase – denkt er jedenfalls.
auf einmal wieder stella: “guck mal, die prinzessin und der daneben”, sie zeigt auf einen dürren, großen, dunkelhaarigen mann mit adlernase, “das ist der graf, der wirbt um sie” — sie krümmen sich beide vor lachen.