ruin.

[ergehen wir uns nun in tragischer selbstbemitleidung, um diesen punkt auf der checkliste der trennung abhaken zu können]

der schmerz der trennung fängt dich immer dann, wenn du denkst, du würdest es ohne schmerz schaffen, die ende der beziehung zu einem einst liebgewonnenen menschen, den verlust eines teils des eigenen ichs, den verlust einer facette des selbstbildes, den verlust des nächsten haltepunktes.

mich hat er gefangen und gerade, beim verfassen dieser zeilen schüttelt er mich mit seiner kraft, ich will nicht sagen, dass er jetzt am stärksten wütet, denn würde ich das, würde das leid mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit noch schlimmer.
so sehr ich versuche, krampfhaft die positiven seiten zu suchen und zu sehen, neue freiheit etwa, mehr zeit, neue möglichkeiten, ein ganz neuer lebensabschnitt – so sehr merke ich, dass dieses es nicht besser macht. denn – ob liebe oder nicht – es fehlt eine vertrauensperson, eine der wenigen. das gleichgewicht meines persönlichen /psychischen/ ökosystems wankt und schwankt, das essen schmeckt mir nicht, und da es keinen gescheiten streit gab, bin ich allenfalls auf mich wütend.

das mag daran liegen, dass ich mich selbst seit jeher partiell verachte. aber auch daran, dass ich mich über mich ärgere. das ich zur sicherheit mich halb entliebte, aus angst sonst in ein loch zu fallen so tief wie das all. dass ich deswegen vermutlich nicht erfolgreich um eine fortsetzung kämpfen konnte, um eine weitere chance, den versuch die wende zu versuchen. das ich ihr damit wehgetan habe, mehr als ich in der situation merkte.

und doch gibt es noch keine klarheit, ich spinne mir das alles nur so zusammen. aber mit spinnereien lag ich selten falsch, rede ich mir ein.

und drehe mich im kreis der trauer.

wissend, das wieder schönere tage kommen.

das wäre sonst auch unerträglich.