PFAND ASTHMA

ich stelle mir vor, ich hätte eine eigene hochglanzillustrierte, gedruckt auf jene art papier, welches glänzt und nicht allzu leicht verknickt, ohne dabei zu allzu starr zu sein, sich wertig anfühlt.
alles an dieser zeitschrift mache ich selbst: das layout, die meisten bilder und texte – der teil den ich nicht mache, ist creative commons lizensiert und mit viel liebe und großer genauigkeit ausgewählt, es geht um fiktive berühmtheiten, nicht geschriebene bücher und auch die bildunterschriften sind nur dazu da, eine phantastische Scheinwelt zu erschaffen, als titel war demzufolge FICTION angedacht, aber da mir der name in seiner optischen anmutung dann doch nicht zusagte, ist der titel des magazins, welches zweimonatig erscheint, PHANTASMA – gesetzt in einer geometrischen, selbstkomponierten schrift, der “Futura” ähnlich, aber etwas verrückter, über zwei zeilen:
PHANT
ASMA
die zeitschrift erscheint in nicht allzu großer auflage, es erscheinen 21 ausgaben, danach gebe ich, vom mangelndem erfolg (welcher an der von mir selbst durchgeführten redaktion, vor allem aber an dem ebenfalls in eigenregie nachlässig durchgeführten vertrieb liegt, das heft ist ansonsten bei menschen wie mir – pseudointellektuellen idioten mit ernsthaftigkeitsphobie – sehr angesehen) und ausgebrannt auf, denn ich habe nur zwischen redaktionsschluss und auslieferung ein wenig pause, danach beginne ich wieder mit am goldenem schnitt orientierten layout, für dass ich danach passende texte und bilder suche und erstelle, jeweils ungefähr 120 seilten pro ausgabe.

nachdem die PHANTASMA eingestellt ist, geht es noch ein paar monate halbherzig im internet weiter, bis ich schließlich mich gar nicht mehr drum kümmere und stattdessen an einer bar mich und meine leber hart arbeiten lasse, und nebenbei manchmal einen artikel in mein blog schreibe, das aus selbstironie
PFAND
ASTHMA
heißt, gesetzt auf die gleiche art wie zuvor die zeitschrift. ‎die meisten artikel aber, anders als zuvor, sind ernster tonalität, und befassen sich mit dem allgemeinem verfall der infrastruktur und der allgegenwärtigen erosion der zivilisationsdecke, alles aus dem zynischem blickwinkel eines kinder- und verantwortungslosen lebensverneiners, der keine späße mehr macht, da er sein lebensunsinnkontingent längst restlos aufgebraucht hat.