Die Welt und ich (9): Kein Titel

Und wieder ist eine Woche vergangen, hier an der schönen Küste des 7. Weltmeeres. Beginnen wir den obligatorischen Rückblick.

Man mag mir nachsehen, wenn ich manchmal darauf verzichte, mich mit der großen Politik der großen weiten Welt zu befassen: Es ist doch gar zu oft einfach nur eins: Deprimierend. Da wird die Freiheit wiederholt mit Füßen (oder sogar bestiefelten Füßen?) getreten, da werden ständig alte Fehler noch mal durchexerziert. Aber gut: Ich beanspruche nicht für mich, dass ich alles besser machen würde. Das steht aber auch gar nicht zur Diskussion.

Wenn ich daran denke, dass man die deutsche Sprache im Grundgesetz festschreiben will, so muss ich als erstes denken “Wozu das denn?” und als zweites an den guten, alten Charles de Montesquieu:

Wenn es nicht notwendig ist, ein Gesetz zu machen, ist es notwendig, kein Gesetz zu machen.

Natürlich ist es furchtbar, wenn immer weniger Menschen vernünftig Deutsch sprechen können. Aber das liegt nicht an mangelden Gesetzen, sondern wohl eher an mangelndem Geld für sprachliche Schulungen und vielleicht an mangeldem Interesse. Dem aber kommt man nicht mit einer Verankerung der deutschen Sprache im Grundgesetz bei.

Ansonsten ist mir im Gedächtnis geblieben, dass es in Thailand auch ohne Terror drunter und drüber geht. Siehe da, es gibt auch noch Bürgerkriege und nicht nur Terrorismus. Sehr beruhigend.

Dann ist da noch eine lustige Randnotiz, die ich gestern beim blättern der FTD sah: Die Pleitiers vom Rhein WestLB, gerade erst unter den Rettungsschirm der Bundesregierung gekrochen, mietet die Büros in den obersten drei Stockwerken des WTC 7 in New York City. Anscheinend ist man tatsächlich optimistisch, sich so etwas irgendwann leisten zu können.

Und noch etwas, noch schockierender. Aber lest selbst.

Ansonsten muss ich sagen, so für mich direkt, dass ich eine Woche verlebt habe, die an und für sich wirklich ok war. Natürlich geht es mir auf die Nerven, dass es den ganzen Tag bis auf ein paar Stunden dunkel ist – wenn ich das Geld für einen Winterurlaub hätte, ich würde ihn auf der Südhalbkugel verbringen. Aber gut, da muss man durch, auch wenn die Talsohle diesbezüglich noch nicht durchschritten ist.

Ein lustiges und dann müdes Wochenende liegt hinter mir – und eine sicherlich großartige Woche vor mir. Mal sehen, was so geschieht…