Das Sitzen vorm leeren Eingabefeld

Du möchtest schreiben. Aber du hast kein Thema. Dein privates Leben berührt dich selbst nur wenig und zudem ist es nicht von Interesse. Du musst dich auch nicht mehr seelisch bis auf die Knochen ausziehen, das hast du oft genug getan. Die Weltsituation? Es ist schwer eine Auswahl zu treffen, du weißt nicht, was dich am meisten ankotzt. Und sonst? Musik? Hm.. Nein, heute nicht. Kunst? Lang nicht mehr mit beschäftigt, von daher nicht so im Thema drin. Könnte man machen, aber ist eher anstrengend – und Anstrengung will man nicht. Willst ja nur schreiben.

Dein verdammtes Eingabefeld füllt sich aber immer noch nicht. Du könntest dir eine Geschichte ausdenken, aber worüber? Das wird dann entweder absurd, oder doch persönlich, vielleicht erkennt das dann irgendjemand wieder. Wenn es denn jemand liest. Nun, ob etwas gelesen wird oder nicht, ist dir eh längst egal. Nicht wirklich, klar, manchmal ist es dir lieber das etwas nicht gelesen wird, als dass es von den Falschen gelesen wird.

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Die Welt und ich (2): Geflüster

Fragt mich nicht, warum ausgerechnet “Geflüster” da oben steht – ich weiß es auch nicht. Es war eine spontane Auswahl und sonst nichts.

Eine Woche ist wieder am Ende, eine weitere dieser Warte-Wochen: Bald geht es wieder los, von morgens bis abends Uni und dann noch schön lernen. Aber noch herrscht die gähnende Leere, es ist nichts zu tun. Natürlich, ein paar Besorgungen sind zu erledigen, man liest sich schon mal wieder ins Studienfach ein, aber sonst?

Man sitzt abends (und partiell sogar nachmittags) zusammen, unterhält sich (da Freunde sich noch mit Nachholklausuren beschäftigen) mit den Leuten aus dem Wohnheim, klingt schön, ist es auch, aber: M O N O T O N I E ! Immer wieder die gleichen Themen, die gleichen Gesichter, die gleichen Stereotypen, die gleiche Musik, die gleichen Argumentationslinien und immer wieder der verzweifelte, bald scheiternde Versuch, diesen Wahnsinn zu durchbrechen.

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Die Welt und ich (1) – Finanzkrise

Zum ersten Mal, seit dem es dieses Blog wieder gibt, besteht so akut die Notwendigkeit etwas Politisches zu Schreiben, dass ich es nicht unterlasse. Nebenbei ist dies ein Auftakt für eine wöchentliche, sonntägliche Kolumne – ausnahmsweise zum Start mal an einem Dienstag.

Der Titel sagt es: Finanzkrise. Vergiss Terror, so heißt es, das ist viel schlimmer. Finanzkrise. Banken ächsen und stöhnen und alle die, die in den letzten Jahren und Jahrzehnten nach freieren Märkten schrien und versuchten, den Staat wegzujagen aus seinen Territorien, schreien jetzt genau nach Selbigem. Aber scheint kein hündisches Hilfsgesuch zu sein, sondern eher eine Forderung.

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Und weiter, und weiter!?

Die Zeit fliegt vorbei und ich komme nicht so ganz mit. Das dachte ich eben, als mir auffiel, dass der letzte /&%/(&/(%~~ (ich möchte es nicht Artikel nennen, Beitrag und Eintrag gefallen mir beide nicht, Bericht klingt nach Stasi und “Blog” ist mir zu stumpf) schon wieder über zwei Wochen her ist.
Nein, es ist nicht so, das nichts passiert ist, aber das grandiose Erlebnis war jetzt auch nicht dabei. Ich bin ein wenig Bahn gefahren, nach dem ich zuvor auch noch eine Thuja frisiert hatte, zu allem Überfluss, und jetzt bin ich wieder seit ein paar Tagen an der Ostsee, die ich gestern sogar mal wieder aus der Nähe sah. Man mag den ersten Türkendiskobesuch meines Lebens ein Erlebnis nennen, war er in gewisser Weise auch, aber es war mir zu edel, um Spaß zu haben. Ja, die Türken wissen sehr fein zu feiern, nur irgendwie mag ich es gern, wenn man am Boden festklebt und es egal ist, ob man sich groß zurecht gemacht hat – oder nicht.
Und schreiben? Nein. In dieser Form geht das, als Bericht über vieles. Aber um über den Tag der deutschen Einheit zu schreiben, oder über die Kreditkrise, aus der sich eine ernstzunehmende, gravierende Weltwirtschaftskrise entwickeln kann, dazu fehlt mir derzeit einfach die Diskurswut. Ich laufe wieder (und zwar wenn es dabei bleibt alle zwei Tage, wenn auch nur relativ kurz), bin einigermaßen entspannt, habe zwar ein bisschen neue Musik gefunden, aber das in einem Blog – ich mag momentan nicht recyclen.

Ich mag Bewegung, Musik, Podcasts und Literatur in kleinen Happen, abgewechselt mit Studiumsvorbereitungen, ich mag scheinbar schwachsinnige Gespräche in der Wohnheimküche über die immer gleichen Themen, ich mag es, abends mal einen Film zu gucken (etwa gestern “Good Bye, Lenin!“, über den ich aber schon mal schrieb und nicht mehr schreiben muss) und so weiter. Aber schreiben, das läuft momentan nicht (so wirklich).

(Aber da ich genau weiß, dass das nicht so bleiben muss/wird, ist das kein Grund zur Sorge.)

‘Cause time goes by and life goes on..

“Und noch ein Browser. Als ob man das gebraucht hätte. Gibt doch schon genug. Und dann auch noch von der lieben – don’t be evil – Datenkrake Google.”

Nein, so ist es nicht. Wenn der Browser bzw. Google das erfüllt, was der Comic verspricht, so stellt Googles Browser eine Bereicherung da. Denn das was im Comic steht, stimmt nun mal. Und wen hat es selbst beim wirklich nicht schlechten Firefox genervt, das nach ein paar Stunden intensiven surfens irgendwann ein “rien ne va plus” am Horizont erschien.

Ich jedenfalls bin sehr gespannt, ob Chrome das Versprochene ha darüber und ich will ihm darin folgen, es klingt banal, aber man muss jene raren Abende betonen, an denen man einschläft und denken kann: Für heute ist alles gesagt.

Zufriedenheit. Das Höchste! Ein bisschen Glück. Das Wunderbarste! Denn: Was willst du mehr von einem Abend, was willst du mehr von deinem Leben? Und wenn Mr Dave von “promilleschwanger” schreibt, dann heißt das nicht, dass man nicht mehr denken und reden konnte – diese Zeiten sind passé – nicht ganz vielleicht, aber im Großen und Ganzen doch. Klar, ein paar sprachliche Ungelenktheiten. Aber das belustigt doch eher und als dann doch irgendwie humorvoller Mensch kann man ja auch über sich selbst lachen.

Weitere Worte will ich nicht verlieren, ich könnte noch schreiben, das Düsseldorf schöner ist, als ich dachte, aber man will ja auch nicht zu sehr rumschleimen… ;-)

Über den Krampf zu schreiben

Hier sitze ich nun, lausche Beethovens 9. Symphonie. Eben las ich noch etwas von Klaus Mann, der Tag war angenehm, im Allgemeinem, im Speziellen nicht zwingend, aber ich muss an dieser Stelle nicht näher ins Detail gehen.

Ich frage mich, ob ich dieses hier abtippen und veröffentlichen werde. ich habe zuletzt drei Skizzen von “Artikeln” angefertigt, eigentlich ausformuliert, teils auf Papier teils digital, so dass man nur noch auf “Publizieren” klicken müsste. Aber entweder ich mir gefallen meine Formulierungen nicht, der Inhalt scheint mir gar zu uninteressant, zu persönlich oder auch schlicht unfertig, zu undurchdacht etwa. Ich scheue vor der Hürde, zu veröffentlichen.

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