Im November 2013 habe ich mir zum bislang letzten Mal ein neues Smartphone gekauft. Es handelt sich um ein LG G2. Seitdem sind einige neue Geräte erschienen (ja, jetzt bald ist wieder Mobile World Congress, die Geräte-Schwemme hat schon erste Vorab-“Leaks” erfahren), aber auch wenn ich zuvor über Jahre ständig zu viel Geld für allerlei Smartphones ausgegeben habe, musste ich bald feststellen, dass das schnelle Wechseln plötzlich keinen Sinn mehr machte. Ja, das LG G3 ist schon ein bisschen besser, aber irgendwie nicht so richtig (wer braucht diese Display-Auflösung, und warum ist das Ding noch größer?). Samsung rühre ich aus Gründen (TouchWiz, Hardwaredesign) nicht an, HTC verbaute 4 Megapixel-Kameras und die Gehäuse sind im Vergleich zum verbauten Display zu groß.
Aber es gab da einen Wermutstropfen. Die Texteingabe. Zugegeben, bei 5,2″ Displaydiagonale im 16:9-Format kann auch ich mit meinen Wurstfingern einigermaßen tippen. Aber: 1. Ich kann nicht blind tippen, 2. sind jedenfalls für die Deutsche Sprache die Standardwörterbücher diverser Smartphonetastaturen nicht so ganz mit meinem Wortschatz kompatibel, 3. was erlaube Autokorrektur?
Ich habe mich dann zurückbesonnen auf Smartphones mit Hardwaretastatur und bin zurück zum Motorola/Verizon Droid 4, welches ich 2012 schon mal in halb defekt ausprobiert hatte. Ehrlich gesagt war das keine bewusste Entscheidung. Ich habe aus Spaß 42 USD auf ein Droid 4 bei eBay geboten. Mit Versand aus den USA samt Einfuhrumsatzsteuer kostete das beim damals noch anderem Wechselkurs grob 50 €. Mich erreichte ein funktionales, wenn auch relativ verschrammtes Gerät, bei dem leider der Ohrhörer mal etwas überlastet wurde und die Kopfhörerbuchse ebenfalls nicht funktioniert. Sonst ist es prima. Und vor allem gibt es für dieses Gerät von Anfang 2012, welches nebenbei bemerkt das letzte High-End-Smartphone mit Hardwaretastatur und SIM-Karten-Slot bis heute ist, Android 5.0 “Lollipop” in Form von Cyanogen Mod 12.
Mittlerweile habe ich ein weiteres Droid 4 im besseren Zustand für 75 € erworben, welches die Mängel des anderen Gerätes nicht aufweist. Das LG G2 verstaubt derweil. Ja, das Display des Droid 4 ist nicht gerade super. Ja, der Browser wird hier von der Hardware ausgebremst. Ja, die Kamera des LG G2 ist deutlich besser. Aber: Endlich kann ich meine Gedanken wieder unterwegs in eine Notizapp schreiben, ohne dabei ständig mit Algorithmen auszukaspern, dass dieses lange Wort tatsächlich so auch im Duden steht oder dass meine Neologismen auch nicht zerstört werden sollen. Was dazu führt, dass ich meine Gedanken ungestört niederschreiben kann, keinen Murks mehr in Chat-Apps schreibe und mir damit Schreiben unterwegs wieder Spaß macht.
TLDR: Hardwaretastatur = + Lebensqualität.
English (summary):
Although I was mostly happy with my LG G2 smartphone, I bought a used Motorola Droid 4 off eBay. While it is worse in many dimensions, it managed to become my everyday smartphone as I simply prefer to write using the hardware keyboard (mainly because of being able to write without constantly looking at the device and “no autocorrect”). Now my LG G2 is catching dust.