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Winnenden und die Medien

Wenn ich vor einer Woche eine solche Überschrift gewählt hätte, hätte sie wohl niemand verstanden.

Und damit sind wir einem Problem, welches man, wenn man über jenen Amoklauf diskutiert, nicht außer Acht lassen sollte oder sogar nicht außer Acht lassen darf.

Denn bei einem Amokläufer hat man es wohl - so zumindest der Tenor der laufenden Debatte - mit einer sich nicht akzeptiert, sich vereinsamt, missverstanden fühlenden Person zu tun. Ganz zu schweigen davon, dass es an Aufmerksamkeit mangelt - zumindest aus Sicht jener Person, die dann das Fatale tut.

Wenn dann aber die Tat geschehen ist und es wenigstens ein paar Verletzte gibt, am Besten sogar Tote, dann kommt die Person ins Rampenlicht - nicht dass Sie das noch Erleben würde, aber man kann davon ausgehen, dass dieses Amokläufern im vorhinein bewusst ist - und vielleicht sogar einer der Hauptgründe für jenen, aus Sicht des "homicide suicide"-Begehenden "krönenden Lebensabschluss" ist.

Einmal berühmt! Einmal nicht nur als Versager angesehen werden!

Überhaupt muss sich unsere Gesellschaft die Frage stellen, ob sie ihre mediale Aufmerksamkeit so verteilen sollte: Die Sensationsgier ist unglaublich. Es scheint fast eine Frage der Zeit zu sein, bis brutale Gewalttaten als PR-Instrument eingesetzt werden: Was bewegt einen sonst noch? Kommt es ohne dieses noch zu Debatten über Themen wie Werte, Erwachsenwerden, Schule, Waffen?

(Für eine wirkliche Behandlung des Themas möchte ich zum Herrn grau verweisen.)