In Großbritannien will man den Salzkonsum auf täglich maximal 6 g pro Person senken.
-- Telepolis
Wunderbar. Oh Regelungswahn, wie schön dass du dich nicht nur über Deutschland zeigst, sondern anscheinend ein europäisches, wenn nicht weltweites Phänomen bist. Nun gut, das Kochsalz nicht das gesündeste ist, wusste ich auch schon vorher - berührt mich aber nicht so, ich schreibe nicht nur fade Texte, ich mag auch mein Essen fad (vergesse schon mal, meine Nudeln überhaupt zu salzen), bin kein Salzfanatiker.
Mir geht es also nicht um meinen persönlichen Salzkonsum, sondern um die Freiheit im Allgemeinen. Nun mag man argumentieren, das exessiver Salzkonsum die sozialen Sicherungssysteme mit zusätzlichen Kosten belastet, genau wie Rauchen, Alkoholismus oder Konsum von illegalen Drogen. Aber hat ein Staat die Selbstzerstörung eines Menschen zu regeln? Nein, hat er nicht. Wenn ich mich kaputt machen will, muss ich das können, das fällt unter das Recht auf Selbstbestimmung. Ob die Allgemeinheit die Kosten dessen zu tragen hat, ist fraglich - hier kann man in die eine Richtung argumentieren ("Die Interaktion des Menschen mit seiner Umgebung hat ihn zur genussvollen Selbstzerstörung veranlasst") und in die Andere ("Eigenverantwortliches Handeln geschieht auf eigenes Risiko"). Wenn man nun von der Eigenverantwortung sind, so kann man aber von dieser nur ausgehen, sofern bewusstes Handeln da hinter steckt - Kampagnen gegen Salz klingen zwar absurd, aber wären eine Lösung... "Keine Macht dem Salz!"
Wie man in Großbritannien allerdings vorgeht, scheint nicht ganz unsinnig zu sein, das muss ich dann doch zugeben: Man senkt den Salzgehalt von Fertigprodukten - die, um den Appetit (und damit Umsatz) anzuregen, eher heftig gesalzen sind - nebenbei (das ist jetzt mal meine Spekulation) könnte sich diese Maßnahme langfristig positiv (bzw. negativ) auf den Anteil der übergewichtigen Menschen an der Gesamtbevölkerung auswirken - und wer gerne den Salzrausch ;-) genießt, kann ja immer noch nachsalzen bis der Pfeffer wächst.
In Deutschland fordern derweil die allseits belächelten beliebten Jungliberalen die Legalisierung harter Drogen. Das ist, nebenbei bemerkt, auch vor allem wirtschaftsliberal, frei nach dem Motto: Stellen wir die Schattenwirtschaft in die Sonne!