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Ossifizierung des Westens

Eher zufällig bin ich auf diesen Artikel Maxim Billers in der FAZ gestoßen, der von einer Ossifizierung des Westens spricht.

Ich stimme dem Artikel nicht in jeder Hinsicht zu,[1. Ich teile den Kommunistenhass nur partiell, und den Ossivampirismus stelle ich in Frage... ;)] aber was der Artikel u.A. liefert, ist eine Erklärung für den Untertanismus der Deutschen, für mich ohne Frage tödliches Gift für eine wahre Demokratie: Mangelnde Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit. Wer jetzt meint: "Untertanismus, seh ich nicht so, kenn ich nicht", der höre nur einmal genauer hin, was seine Mitmenschen und Mitbürger so reden, wenn der Tag lang ist. Wenn einmal die Wendung "die da Oben" fällt, dann ist das ein Fall von Untertanismus, wie ich es nenne. Man könnte es auch Unterwerfungslust nennen, aber das wäre in vielen Fällen wohl nicht so treffend.

Aber zurück zur Aufarbeitung jener Vergangenheit: Es ist dazu noch nicht zu spät. Zwischen 1945 und 1968 lagen auch 23 Jahre und die sind seit 1989 noch nicht vergangen. Da kann noch eine Welle kommen. Da muss noch eine Welle kommen. Wird da noch eine Welle kommen?

Trotz allem, trotz meiner großen Hoffnung, dass sich da noch mal was bewegt, ich glaube nicht wirklich dran. Denn es braucht schon eine gewisse Bewegungsgröße und Mut und Radikalität, damit man eine erfolgreiche Aufarbeitung jahrzehntelang totgeschwiegener Prozesse, Ereignisse machen kann. Und weder eine Größe sehe ich, noch einen Mut, ja, Radikalität auch nur vereinzelt. Unter den wenigen, die die Jugend haben, so etwas zu tun, in Zeiten geburtenschwacher Jahrgänge, sind viel zu viele Schafe, seien sie Schafsköpfe oder nur Karriereschafe. Nein, so wird das wohl nichts.[2. Es gibt ja immer noch keine Mauer. Vielleicht kann man ja einfach woanders hin gehen. Aber wohin?]

Man beweise mir das Gegenteil.