Eigentlich reicht die Überschrift, denn als dieser Beitrag zeitlich angebracht gewesen wäre, sah ich mich nicht in der Lage, ihn zu verfassen. Es geht um “Jamaica“, welches sich jetzt nicht mehr in der Karibik herumtreibt, sondern wohl im beschauliche Saarland gestrandet ist – warum auch immer. Warum auch immer? Das Diktum ist, dass man mit der Linkspartei nicht sicher zusammenarbeiten kann. Und dann natürlich dieser Lafontaine. Und diese Spaniol.
Und damit sind wir bei einem Problem, dass kein Saarländisches ist (sonst würde es mich auch zugegebenermaßen peripher tangieren), sondern ein Deutsches. Personen werden über Inhalte gestellt. Und Diskurs gilt als schändlich, insbesondere innerparteilich.
Während der erste Punkt wohl keiner großen Erklärung bedarf, befürchte ich, dass dies beim zweiten Punkt nicht so ganz der Fall ist.
Schauen wir uns mal die Rezeptionen auf innerparteilichen Diskurs in deutschen Medien an, etwa am Beispiel SPD – man muss nicht lang schauen, um zu begreifen: Es wird Geschlossenheit gefordert, ein Ende der Diskussionen erbeten – so aber kann Demokratie auf die Dauer nicht funktionieren, denn es kann nicht sein, dass eine Horde wildgewordener Funktionäre der so genannten Basis den Kurs diktiert – nach dem alten, ekelhaften, deutschen Prinzip “Führer befiehl, wir folgen dir” mag man zwar Völkermorde organisieren können, aber nicht eine funktionierende Demokratie, denn eine solche “Demokratie” vergisst vor der eigenen Basis, die vielleicht noch den ein oder anderen Schwenk aus Nibelungentreue mitmachen mag, den eigentlichen Souverän und sorgt letztlich dafür, dass der Wähler sich irgendwann allein gelassen fühlt und am Wahltag zuhause bleibt – bis ihn dort die ein oder andere Gruppierung abholt.
Letztlich bleibt dann am Ende nur ein Aufruf: Pflegt den Diskurs. Widersprecht der Meinungsmache, dass Diskurs “mangelnde Geschlossenheit” bedeutet. Und hört bei dem ganzen Personalblödsinn einfach nicht hin.
Denn anders hört dieser Unsinn niemals auf.