Ja, ich weiß, es ist Mittwoch. Und ich hätte schon seit Montag Zeit gehabt, eine neue Folge dieser Serie abzuliefern. Aber: Ich musste erst mal entspannen.
Denn ich habe eine Klausur geschrieben (und mit > 99% Sicherheit bestanden), die mich über ein Jahr lang auf eine gewisse Weise belastet hat. Die mich unentspannt gemacht hat, insbesondere zuletzt, weil es bei der Klausur nicht nur um die Klausur an sich ging.
Was macht man also so, wenn man als glücklicher Student weiß, dass man genau eine Woche hat, bis der Wahnsinn in Form des nächsten Semesters wieder los geht? Ich kann´s nicht beantworten, ich kann nur für mich sprechen: Ich habe zunächst mal einen 11er-Kasten Bier besorgt und kaltgestellt, um mit freundlichen Leuten aus dem Wohnheim am Abend ein Bier zu genießen. Gut, wie der Zufall es wollte, begann der Abend dann schon um 13 Uhr, aber was soll´s.
Dann ein Treffen mit einem Menschen aus Italien, den ich über das OpenEZX-Project kennengelernt habe, der eigentlich in Neapel "Computer Scientist" bzw. in den letzten Zügen seines Studiums ist und zufällig ein paar Freunde hat, die in Kiel leben. Witzig. Gespräche über "mobile Computing", "free software" und italienische "messiness" vs. deutsche Organisiertheit und so weiter.
Danach in die Stadt, die Sonne scheint, erst die Shoppingmeile entlang, aber dann letztlich doch nichts gekauft. Auf dem Rückweg am Wasser entlang, zum Glück fällt mir ein, dass ich nicht nur Handys, sondern auch eine Kamera im Rucksack habe. Ein paar Bilder geschossen.
Abends dann irgendwie erschöpft, gemütlich ausklingen lassen.
Gestern: Fahrrad basteln. Viel zu spät ins Bett.
Heute: Bislang nichts Gescheites, immerhin den Sonnenschein genutzt (jetzt gerade ist es bewölkt bis regnerisch).
Irgendwie bin ich nicht leider nicht sehr entspannt. Ich weiß, ich habe viel zu tun. Und da sind Sachen bei, die ich in der Vergangenheit im Semesterbetrieb nicht schaffte. Mache ich also weiter damit, an meiner Effizienz zu arbeiten und spanne ein paar Tage aus, oder mache ich jetzt die Zeit weiter? Ich kann mich kaum entscheiden.
Themawechsel:
Die Bundesregierung hat die Abwrackprämie (a.k.a "Umweltprämie" --> Neusprech deluxe) verlängert, bzw. auf ein Gesamtvolumen von 5,7 Mrd. Euro festgelegt. Und was sage ich dazu? "Fatale Sache!" Warum?
Nun, es ist keine sinnvolle Maßnahme. Zum einen nutzt es den deutschen Autobauern nicht viel, da wenig teure und große Wagen gekauft werden (u.A. aufgrund Unsicherheit über die eigene Zukunft bei den Konsumenten), zum anderen ist es für den Markt fatal.
Muss ich natürlich auch erklären. Zum einen sind da die Fälle von Menschen, die Autos mittels "Abwrackprämie" ablegen, die eigentlich mehr als 2.500€ Restwert haben - für mich nichts als asoziales Verhalten, werden doch auf Kosten der Allgemeinheit bei der Verschrottung Werte vernichtet - gegen solche Vorkommnisse hätte der Gesetzgeber Vorkehrungen treffen müssen, auch wenn es nur Einzelfälle sein mögen. Eines der Probleme. Dann geht die Nachfrage nach Reparaturen zurück. Und zudem werden durch die "Abwrackprämie" nicht substanziell mehr Neuwagen verkauft, nein, es handelt sich stattdessen um eine Vorziehung von Nachfrage, sprich: Nach dem Ablauf der "Abwrackprämie" kommt es zu einer Nachfragelücke, man muss sich fragen, ob die "Umweltprämie" nicht unter Umständen sogar die Krise verlängert. Denn wenn die Krise teilweise abklingen sollte (was aber noch nicht in Sicht ist) und etwa der Produktionsfaktor Kapital nicht mehr eingeschränkt verfügbar ist (man sehe mir die hölzerne Schreibe nach), dann bringt eine Nachfragelücke u.U. einigen erst den Ruin.
Aber lassen wir die Theoretisiererei und äußern uns klar und deutlich: Ich halte die Abwrackprämie für falsch oder sagen wir: Geldverschwendung.
Geldverschwendung ist eine Sache, Geldvernichtung die Andere. Das ist bei der HSH Nordbank geschehen, wenn man so will, und ich bin versucht zu sagen, das hier aufgrund von Gier unverantwortlich mit Steuergeldern umgegangen wurde. Der nun als Whistleblower titulierte Werner Marnette, hat aufgegeben als Wirtschaftsminister (ich muss sagen, dass ich mich damals freute, als Herr Marnette Wirtschaftsminister wurde, weil er durch seinen Lebenslauf kompetent erschien), aus Frust über seine Parteifreunde, die nicht an Zahlen interessiert waren, sondern (ex-post sagt sich das natürlich leicht) in Anbetracht der globalen Finanzkrise (btw: wann platzt die Kreditkartenblase?) irrwitzige Renditehoffnungen hatten. Viel mehr will ich dazu auch nicht sagen, ein paar Links noch.
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FTD zum Thema HSH, insbesondere "HSH-Desaster offenbart Demokratie-Defizit"
~ 650 Worte sind genug, bis Sonntag (spätestens)