Nach dem ich letzte Woche die Rückschau habe ausfallen lassen (ich habe zwar einen Versuch einer solchen am Montag begonnen, am Dienstag weiter fortgesetzt, aber am Mittwoch verworfen) blicke ich trotzdem nur eine Woche zurück.
Die letzte Woche habe ich weitestgehend verschlafen, ich war einfach schlafbedürftig. Die Anspannung fiel von mir ab und so schlief ich vermutlich sogar mehr als Gesund ist, aber gut, was will man auch machen, wenn sonst nicht viel passiert. Zwar habe ich eine volle To-Do-List für diese Ferien, aber da von so To-Do-Listen immer am Ende ein oder zwei Punkte übrigbleiben und ich unter Zeitdruck produktiver bin als ohne, habe ich den Tag einfach mal den Tag sein lassen und einfach geschlafen. Eine Woche in der Waagerechten, weitestgehend zumindest.
Die Welt mit der Taschenlampe zu beleuchten ist genauso ein Ding der Unmöglichkeit, wie auf die letzte Woche ordentlich einzugehen, wenn man sie größtenteils verschlafen hat. Um also ehrlich zu sein: Hängengeblieben ist nicht viel, auch wenn ich jeden Tag meinen Feedreader brav gelesen habe. Da war zum Beispiel etwas mit Opel. Opel kämpft um sein Überleben und will dieses mit mehr Unabhängigkeit von der Konzernmutter GM und Staatshilfe schaffen, hinzu kommen natürlich großartige Innovationen, wenn ich mich nicht verhört habe, ist auch der Begriff "Produktfeuerwerk" gefallen, als ein Arbeitnehmervertreter in den Tagesthemen interviewt wurde.
So weit die Angebotsseite. Aber wie sieht es mit der Nachfrage aus? Ist davon auszugehen, dass diese in der Zukunft steigt? Ich mag mich irren, aber ich glaube nicht daran. Die unsägliche Abwrackprämie, deren Rahmenbedingungen ich für ziemlich verfehlt halte (habe ich darüber schon mal was geschrieben?), insbesondere von einem ökologischen Standpunkt aus, wird nach sich mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Nachfragelücke folgen lassen. Um das zu ersehen, muss man übrigens kein Wirtschaftswissenschaftler sein, sondern nur einigermaßen nachdenken können. Aber wer kann das heutzutage schon noch, und wer lässt seinem Denken Taten folgen, hier in Deutschland?
Also, Opel, es sieht nicht unbedingt gut für aus. Wie der neue Herr Wirtschaftsminister, über den recht viel gefrotzelt wurde, u.A. aufgrund so oberflächlichem Blödsinn wie seiner Vornamenssammlung, heute kundgetan haben soll, heißen Staatshilfen nicht zwingend, das jeder Arbeitsplatz erhalten bleibt oder das dadurch eine Insolvenz abgewendet werden kann. Das ist eine Aussage, an der auch nichts zu rütteln ist, entspricht sie doch der Wahrheit, auch wenn das Opelanern und Schaeffler-Beschäftigten nicht unbedingt gefallen mag.
Das führt einen dann zu der Frage, ob der Staat sich überhaupt durch Firmenstützung an Arbeitsplatzerhalt beteiligen soll. Schwere Frage, einfachste Antwort: Es muss im Einzelfall entschieden werden, und wenn es irgend anders geht, sollte der Staat nicht eingreifen - insbesondere, wenn er bereits so verschuldet ist wie die Bundesrepublik Deutschland.
Was zu Guttenberg auch zurecht zu Bedenken gibt, ist der Fakt, dass es etwa im Fall Schaeffler, bei dem man davon sprechen kann, dass sich schlichtweg verhoben wurde, das Insolvenzrecht ebenfalls gute Überlebenschancen bietet - für die wirtschaftlich gesunden Unternehmensteile jedenfalls.
Da kann man nur hoffen, dass diese Äußerungen nicht nur Lippenbekenntnisse bleiben. Halten wir es noch mal ganz klar fest: Es ist nicht Aufgabe eines marktwirtschaftlich organisierten Staates, unternehmerische Fehlentscheidungen oder Versäumnisse zugunsten jener Unternehmer auszubügeln, insbesondere dann nicht, wenn es auch andere, günstigere Wege zur Rettung der Arbeitsplätze in diesem Unternehmen gibt![1. Wobei die Frage bleibt, ob der Staat überhaupt für Beschäftigung zu sorgen hat: Ein sozialer Staat mag dafür zu sorgen haben, Beschäftigungslosigkeit erträglich zu machen, aber Beschäftigung um der Beschäftigung willen sollte es dennoch nicht geben...]
Und ich kann persönlich sagen, dass mir diese Äußerungen im Kontext der Aussagen anderer Bundesminister der letzten Monate außerordentlich gefallen.
Gehen wir ein Level herunter und zack, schon sind wir in Schleswig-Holstein, dem Bundesland, dem unter Umständen bald der HSH-Nordbank-Rettungseifer zum Staatsbankrott verhelfen mag. Um ehrlich zu sein, hoffe ich nur, dass es nicht so weit kommt, denn was dann passiert, möchte ich mir gar nicht ausmalen, bedenkend das ich an einer staatlichen Hochschule dieses Landes ausgebildet werde, muss ich einfach hoffen, dass das lecke Schiff nicht sinkt.
Die nächsttiefere Ebene, die Kommunale Ebene (hier in Kiel sind demnächst OB-Wahlen), schenke ich mir aber zugunsten eines kleinen Ausblicks auf die nächste Woche.
Es geht für mich zur CeBIT und zwar im Namen dieses Blogs. Nein, ich weiß, txtblog ist kein Tech-Blog, wird und soll es auch nicht werden (auch wenn ich in Zukunft hier wieder mehr schreiben will, u.A. über technische Dinge..). Man darf also einen bebilderten Bericht erwarten und wenn irgendjemand unter den spärlichen Lesern spezielle Wünsche hat, was ich mir ansehen soll: Am Donnerstag werde ich wohl auf der CeBIT sein, bis dahin ist Zeit, Wünsche zu äußern.