[Man muss sich auch mal in ungenauen Überschriften üben.]
Nein, dies soll keine Tirade sein. Aber nach dem Film Krabat[1. Eine nicht schlechte Kritik dazu bei der “Jungen Welt”.], der an das Buch nicht wirklich herankommt, in dem die Lausitz wie Rumänien aussieht (da dort gedreht wurde) und der vom Stil her mich durchaus an Fantasy-Produktionen wie “Herr der Ringe” errinnert hat, hatte ich heute die Ehre, mir “Anonyma”[2. Empfehlenswert: Die Telepolis-Kritik] anzusehen.
Und? Nein, wirklich, so einen fast geschichtsklitternden Blödsinn sah ich schon lang nicht mehr – der Russe als böses, wildes Tier. Ein Bild, welches vermutlich älter ist als der deutsche Nationalstaat – aber das macht es auch nicht richtiger.
Selbst wenn das vielleicht noch erträglich war (meine russische Filmcopilotin hatte diesbezüglich keine Einwände): Diese Filmmusik, erinnernd an Vorabendfernsehen, Kitsch – positiv dazu allenfalls, das es den Film weniger schrecklich macht – man könnte von einer Weichspülfunktion reden. Und dann noch das Klischee, das in dem Film alle hübschen Frauen blond sind… Nein, trotz einer Geschichte, die nicht schlecht ist und akzeptablen Schauspielern wird so daraus noch kein guter Film – wenn man mich fragt.